Lebenspraktische Fertigkeiten (LPF)
Alltägliche Verrichtungen selbstständig durchführen
Orientierung und Mobilität (O&M)
Sicheres und selbstständiges Fortbewegen innerhalb von Gebäuden und im Straßenverkehr
Low Vision (LV)
Unterstützung sehbehinderter Menschen in ihrem Anliegen, ihr Sehvermögen optimal einsetzen zu können
Lebenspraktische Fertigkeiten umfassen Tätigkeiten und Verhaltensweisen, die jeder Mensch braucht, um seinen Alltag selbstständig bewältigen zu können.
Bereiche des LPF Unterrichtes sind:
Die persönliche Selbstversorgung
Alltägliche Fertigkeiten
Förderung der motorischen Fähigkeiten
Förderung der Grob- und Feinmotorik, der Körperkontrolle und Körperhaltung,
Einübung harmonischer Bewegungsabläufe
Förderung der Wahrnehmung
Förderung von gustatorischen, olfaktorischen, propriozeptiven, taktilen Sinneseindrücken Schulung des Temperatursinnes, Schulung des Gehörs,
Kinästhetik
Der O&M Unterricht verbessert die Fähigkeiten von blinden und sehbehinderten Menschen, sich in der Umwelt selbstständig, zielgerichtet und sicher (d.h. ohne sich selbst oder andere zu gefährden) zu bewegen. Die Inhalte richten sich nach den Wünschen, Fähigkeiten und Fertigkeiten der betroffenen Personen.Ein Blindenführhund ist kein Ersatz für eine O&M Schulung. Vielmehr sind Grundkenntnisse in Orientierung und Mobilität Voraussetzung für den sinnvollen Einsatz eines Blindenführhundes.
Bereiche des O&M Unterrichtes sind:
Orientierung
Räumliche Konzepte und deren Grundbegriffe verstehen und anwenden lernen: Bewusst Richtungen einhalten und ändern, Drehungen, Gleiten, Ausrichten, Markante Punkte erkennen, schaffen, suchen
und benützen, Orientierung in geschlossenen und freien Räumen, Erlernen von Strategien um den Verlust der Orientierung zu korrigieren
Erarbeitung von Umweltmustern:
Verkehrsregeln, Verhalten im Verkehr, Merkmale von Verkehrsflächen, Häuserblock, Parkplätze, Baustellen, …
Benützung von Rolltreppen und Fahrstühlen, Benützung von öffentlichen Verkehrsmitteln
Soziale Interaktion:
Kontaktaufnahme mit fremden Personen, Informationen erfragen
Einsatz von taktilen, akustischen, optischen und elektronischen Medien:
Arbeit mit taktilen Plänen, Skizzen, Modellen, Kompassen, Einsatz akustischer Hilfsmittel, Umgang mit optischen Hilfsmitteln für die Nähe und Ferne, Einsatz von elektronischen Hilfsmitteln
zum Einholen von Informationen
Systematische Suchtechniken
Begriffsbildung
Förderung der motorischen Fähigkeiten:
Schulung der Grob- und Feinmotorik, Schulung der Körperkontrolle und Körperhaltung, Einübung harmonischer Bewegungsabläufe
Förderung der Wahrnehmung
Förderung der Nah- und Fernsinne: taktil, propriozeptiv, vestibulär, gustatorisch, olfaktorisch, auditiv, visuell, Wahrnehmungen interpretieren und die gewonnenen Informationen umsetzen,
Abstand von/zu Geräuschquellen, Intensität sensorischer Wahrnehmungen, bewegte und unbewegte Objekte, Entfernung, Zeit, Proportionen
Grundlage einer LV-Beratung ist ein aktueller augenärztlicher Befund.
Der Low Vision Trainer/ Die Low Vision Trainerin klärt ev. vorhandene Fragen des Klienten bzgl. des Augenbefundes und bestehende Problembereiche des Klienten. Sein Bedarf, seine persönlichen Ziele und Wünsche werden definiert.
Abklärungs- und Testphase
Wie ist das vorhandene Sehvermögen?
Was kann noch gut, was schlecht, was gar nicht erkannt werden?
Welcher Vergrößerungsbedarf besteht?
Welches Licht/Welche Beleuchtung schafft optimale Sehbedingungen?
Besteht erhöhte Blendempfindlichkeit? Unter welchen Bedingungen?
Bestehen Schwierigkeiten bei niedrigen Kontrasten?
Besteht reguläres Farbsehen?
Bestehen Einschränkungen oder Ausfälle des Gesichtsfeldes?
........
Versuchs- und Lernphase
Aufgrund der Ergebnisse der Abklärung kommt es zu einer ersten Auswahl von optischen und nicht optischen Hilfsmitteln (Lupenbrillen, Hand- und Leuchtlupen, elektronischen Lesegeräten, usw.,
PC-Anpassungen, ......). Beleuchtung und Blendschutz (Kantenfilter) werden angepasst. Sehstrategien werden erarbeitet.
Versorgung mit dem gewählten Hilfsmittel
Der Low Vision Trainer/ Die Low Vision Trainerin berät und unterstützt den Klienten bei Finanzierungsfragen. Bei Bedarf wird Kontakt zum betreuenden Augenfacharzt und/oder Optiker aufgenommen.
Gebrauchstraining