Wir bieten an

Lebenspraktische Fertigkeiten (LPF)

Alltägliche Verrichtungen selbstständig durchführen

 

Orientierung und Mobilität (O&M)

Sicheres und selbstständiges Fortbewegen innerhalb von Gebäuden und im Straßenverkehr

 

Low Vision (LV)

Unterstützung sehbehinderter Menschen in ihrem Anliegen, ihr Sehvermögen optimal einsetzen zu können


Lebenspraktische Fertigkeiten (LPF)

Lebenspraktische Fertigkeiten umfassen Tätigkeiten und Verhaltensweisen, die jeder Mensch braucht, um seinen Alltag selbstständig bewältigen zu können.

Bereiche des LPF Unterrichtes sind:

Die persönliche Selbstversorgung

  • An- und Ausziehen
    Richtiges Aus- und Anziehen verschiedener Kleidungsstücke einschließlich der Handhabung diverser Verschlüsse
  • Essensfertigkeiten
    Eingießen von Flüssigkeiten, richtige Handhabung des Bestecks (Schiebetechnik, Schneidetechnik), Orientierung am Essplatz und am Teller, Kontroll- und Suchtechniken beim Essen, Angemessene Umgangsformen bei Tisch, Esskultur
  • Kochen
    Erlernen verschiedener Fertigkeiten wie Messen, Schälen, Schneiden, Umgang mit Hitze, Bedienung verschiedener Haushaltsgeräte, Organisation des Arbeitsplatzes und der Arbeitsschritte
  • Körperpflege
    Zahnpflege, Hygiene, Kosmetik

Alltägliche Fertigkeiten

  • Haushaltstätigkeiten
    Geschirr spülen, Betten beziehen, Putztechniken, einfache Näharbeiten
  • Hilfsmittel für den Alltag
    Kennen lernen und adäquates Einsetzen von Markierungssystemen in verschiedenen Lebensbereichen (Lebensmittel kennzeichnen, CDs beschriften, …), verschiedener Messinstrumente.
  • Beratung bei der Auswahl und Schulung in der Anwendung
  • Kleiderpflege
    Wäsche waschen, bügeln, Schuhe putzen
  • Einkaufen
    Erstellen des Einkaufszettels, Kennen lernen verschiedener Geschäfte und Abteilungen in den Geschäften, Führen von Einkaufsgesprächen
  • Kommunikationsfertigkeiten
    Punktschrift (Voll- bzw. Kurzschrift), Kennen lernen der Schwarzschriftbuchstaben, Unterschrift, Umgang mit Geld
  • Begriffsbildung
    Klärung von bekannten Begriffen des täglichen Lebens, Erarbeitung neuer Begriffe aus dem Alltag…..

Förderung der motorischen Fähigkeiten 
Förderung der Grob- und Feinmotorik, der Körperkontrolle und Körperhaltung,
Einübung harmonischer Bewegungsabläufe

Förderung der Wahrnehmung 
Förderung von gustatorischen, olfaktorischen, propriozeptiven, taktilen Sinneseindrücken Schulung des Temperatursinnes, Schulung des Gehörs, Kinästhetik

 


Orientierung und Mobilität (O&M)

Der O&M Unterricht verbessert die Fähigkeiten von blinden und sehbehinderten Menschen, sich in der Umwelt selbstständig, zielgerichtet und sicher (d.h. ohne sich selbst oder andere zu gefährden) zu bewegen. Die Inhalte richten sich nach den Wünschen, Fähigkeiten und Fertigkeiten der betroffenen Personen.Ein Blindenführhund ist kein Ersatz für eine O&M Schulung. Vielmehr sind Grundkenntnisse in Orientierung und Mobilität Voraussetzung für den sinnvollen Einsatz eines Blindenführhundes.

Bereiche des O&M Unterrichtes sind:

  1. Sehende Begleitung
  2. Körperschutztechniken
  3. Langstocktechniken

Orientierung
Räumliche Konzepte und deren Grundbegriffe verstehen und anwenden lernen: Bewusst Richtungen einhalten und ändern, Drehungen, Gleiten, Ausrichten, Markante Punkte erkennen, schaffen, suchen und benützen, Orientierung in geschlossenen und freien Räumen, Erlernen von Strategien um den Verlust der Orientierung zu korrigieren

Erarbeitung von Umweltmustern:
Verkehrsregeln, Verhalten im Verkehr, Merkmale von Verkehrsflächen, Häuserblock, Parkplätze, Baustellen, …
Benützung von Rolltreppen und Fahrstühlen, Benützung von öffentlichen Verkehrsmitteln

Soziale Interaktion:
Kontaktaufnahme mit fremden Personen, Informationen erfragen

Einsatz von taktilen, akustischen, optischen und elektronischen Medien:
Arbeit mit taktilen Plänen, Skizzen, Modellen, Kompassen, Einsatz akustischer Hilfsmittel, Umgang mit optischen Hilfsmitteln für die Nähe und Ferne, Einsatz von elektronischen Hilfsmitteln zum Einholen von Informationen

Systematische Suchtechniken

Begriffsbildung
Förderung der motorischen Fähigkeiten:
Schulung der Grob- und Feinmotorik, Schulung der Körperkontrolle und Körperhaltung, Einübung harmonischer Bewegungsabläufe

Förderung der Wahrnehmung
Förderung der Nah- und Fernsinne: taktil, propriozeptiv, vestibulär, gustatorisch, olfaktorisch, auditiv, visuell, Wahrnehmungen interpretieren und die gewonnenen Informationen umsetzen, Abstand von/zu Geräuschquellen, Intensität sensorischer Wahrnehmungen, bewegte und unbewegte Objekte, Entfernung, Zeit, Proportionen

 


Low Vision (LV)

Grundlage einer LV-Beratung ist ein aktueller augenärztlicher Befund.

Der Low Vision Trainer/ Die Low Vision Trainerin klärt ev. vorhandene Fragen des Klienten bzgl. des Augenbefundes und bestehende Problembereiche des Klienten. Sein Bedarf, seine persönlichen Ziele und Wünsche werden definiert.

  • Frau A. möchte ihr Hobby wieder betreiben können.
  • Herr B. hat Schwierigkeiten beim Lesen.
  • Frau C. ist häufig geblendet.
  • Frau D. kann die Zeitung nicht mehr lesen.
  • Herr E. kann die Preisschilder in Geschäften nicht erkennen.
  • Frau F. kommt mit den verordneten Sehhilfen noch nicht zurecht.
  • Herr D. hat Schwierigkeiten bei bestimmten Tätigkeiten am Arbeitsplatz.
  • Herr S. kann Hausnummern und Straßenschilder nicht mehr erkennen.
  • A. kann die Tafelanschrift in der Klasse nicht erkennen.
  • B. hat Schwierigkeiten in der Schule.
  • .........

Abklärungs- und Testphase
Wie ist das vorhandene Sehvermögen?
Was kann noch gut, was schlecht, was gar nicht erkannt werden?
Welcher Vergrößerungsbedarf besteht?
Welches Licht/Welche Beleuchtung schafft optimale Sehbedingungen?
Besteht erhöhte Blendempfindlichkeit? Unter welchen Bedingungen?
Bestehen Schwierigkeiten bei niedrigen Kontrasten?
Besteht reguläres Farbsehen?
Bestehen Einschränkungen oder Ausfälle des Gesichtsfeldes?
........

Versuchs- und Lernphase
Aufgrund der Ergebnisse der Abklärung kommt es zu einer ersten Auswahl von optischen und nicht optischen Hilfsmitteln (Lupenbrillen, Hand- und Leuchtlupen, elektronischen Lesegeräten, usw., PC-Anpassungen, ......). Beleuchtung und Blendschutz (Kantenfilter) werden angepasst. Sehstrategien werden erarbeitet.

Versorgung mit dem gewählten Hilfsmittel
Der Low Vision Trainer/ Die Low Vision Trainerin berät und unterstützt den Klienten bei Finanzierungsfragen. Bei Bedarf wird Kontakt zum betreuenden Augenfacharzt und/oder Optiker aufgenommen.

Gebrauchstraining

  • Training des Hilfsmitteleinsatzes
  • Lesetraining
  • Training im Umgang mit div. Medien